Jahresabschluss für Unternehmen

Der Jahresabschluss für Unternehmen basiert auf der Buchhaltung und man versteht darunter den rechnerischen Abschluss eines Geschäftsjahres. Die gesetzlichen Regelungen finden sich im Handelsgesetzbuch, die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung sind dort geregelt. Das Handelsgesetzbuch gibt den Rahmen vor, der aber durch zahlreiche Gesetze und Verordnungen ergänzt wird. Im Publizitätsgesetz wird die Veröffentlichung des Jahresabschlusses für Unternehmen vorgeschrieben, das Einkommensteuergesetz schreibt die Steuern und Abgaben vor. Je nach Rechtsform und Branche gibt es weitere Vorschriften.

Wer muss einen Jahresabschluss machen?

Grundsätzlich ist jeder Kaufmann verpflichtet einen Jahresabschluss vorzulegen. Es gibt allerdings Ausnahmen. Wird der Jahresumsatz von 600.000 Euro bzw. der Jahresüberschuss von 60.000 Euro nicht überschritten, muss kein Jahresabschluss vorgelegt werden.

Wann muss der Jahresabschluss vorgelegt werden?   

Der Zeitpunkt der Vorlage ist abhängig von der Rechtsform. Liegt keine Kapitalgesellschaft vor, spricht das Gesetz von einer entsprechenden Zeit bei ordnungsgemäßem Geschäftsgang. Große und mittelgroße Kapitalgesellschaften haben drei Monate Zeit, kleine Kapitalgesellschaften müssen innerhalb der ersten sechs Monate des neuen Geschäftsjahres mit dem Jahresabschluss fertig sein.  

Welche Dokumente müssen erstellt werden?  

Das Handelsrecht schreibt vor, dass für den Jahresabschluss die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung vorzulegen sind. In der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Ergebnisse auf Basis der laufenden Buchhaltung dargestellt und sie ist die Grundlage der Besteuerung. Sind an einem Unternehmen mehre Personen beteiligt, wird die Gewinn- und Verlustrechnung zur Verteilung des Gewinns bzw. des Verlusts herangezogen. Große und mittlere Kapitalgesellschaften sind verpflichtet einen Lagebericht beizulegen. Kapitalgesellschaften, die sich am Kapitalmarkt orientieren, brauchen zusätzlich eine Kapitalflussrechnung und einen Eigenkapitalspiegel, aber nur dann, wenn sie keinen Konzernabschluss vorlegen. Ist bei einer Kapital- oder Personengesellschaft keine natürliche Person als persönlich haftender Gesellschafter vorhanden, muss der Jahresabschluss um einen erläuternden Anhang erweitert werden. Viele Unternehmen erstellen sowohl eine handelsrechtliche Bilanz als auch eine Steuerbilanz, da es Unterschiede zwischen handelsrechtlicher und steuerlicher Bewertung des Unternehmens gibt.

Feststellung des Jahresabschlusses

Der Jahresabschluss liegt in der Verantwortung des Kaufmanns, oder bei KWP Kucharzeck, Wehrhahn + Partner Steuerberatungsgesellschaft mbB. Bei Aktiengesellschaften muss der Jahresabschluss durch den Aufsichtsrat oder die Hauptversammlung gebilligt werden. Bei der GmbH sind die Gesellschafter verantwortlich.

Offenlegung des Jahresabschlusses

Vor der Offenlegungspflicht sind alle Kapitalgesellschaften betroffen. Die Unterlagen müssen in elektronischer Form an die Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH übermittelt werden. Wird die Offenlegungspflicht nicht erfüllt, kommt es automatisch zu einem Verfahren durch das Bundesamt der Justiz.  

Funktion  

Der Jahresabschluss wird erstellt, um für alle an dem Unternehmen interessierten Personen einen Überblick über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu geben. In erster Linie ist das Finanzamt daran interessiert, um die Steuer festlegen zu können, aber auch potentielle Investoren können Einblick nehmen, um ihr geplantes Investment besser einschätzen zu können.

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